Kein Signal für Umweltschutz: Kunstrasenplatz Schulzentrum Süd

  • Veröffentlicht am: 22. Dezember 2020 - 0:00

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Thomas Hüper-Maus
Thomas Hüper-Maus

Die Springer Grünen sehen in den Plänen auf dem Aschenplatz am Schulzentrum Süd einen Kunstrasenplatz einzurichten einen umweltpolitischen Sündenfall und kein Signal für einen Schutz der Umwelt, indem Mikro-Plastik möglichst vermieden werden soll. Zudem wird die EU-Kommission Anfang nächsten Jahres über ein mögliches Verbot der Kunststoffgranulate, die in die Kunstrasenplätze eingebürstet werden, entscheiden. Das Einbürsten von Quarzsand oder Korkgranulat als mögliche Alternative verringern die Miko-Plastik Problematik lediglich. Das Fraunhofer Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik hat ermittelt, dass das Kunststoffgranulat mit einer jährlichen Einbringung von 11.000 Tonnen der drittgrößte Verursacher von Mikro-Plastik in Deutschland ist.

 

Das es auch ohne Plastik geht beweisen immer mehr Kommunen und Vereine. Der sogenannte Winterrasen ist eine ebenbürtige und zudem kostengünstigere Alternative zum Kunstrasen. Insbesondere der Auftrag eine Winterrasenfeldes auf einen vorhanden Aschenplatz bietet ideale Voraussetzungen.  Entwickelt wurde der Winterrasen von Dr. Mehnert, der als Rasensachverständiger viele Bundesligavereine in Rasenfragen berät.

Die Baukosten variieren dabei zwischen 120.000 und 180.000 Euro und sind damit günstiger als ein Kunstrasenplatz. Die Sanierungs-und Entsorgungskosten eines Kunstrasenplatzes (ca. alle 12 Jahre mit 250.000 Euro) fallen bei einem Winterasen nicht an. Die Unterhaltungskosten entsprechen im Wesentlichen denen eines „normalen“ Rasenplatzes. Weitere Vorteile des Winterrasen sind seine uneingeschränkte Haltbarkeit, seine besondere Robustheit, sein Beitrag zur lokalen Klimaregulierung und seine ganzjährige Bespielbarkeit. Kunstrasenplätze (auch ohne Kunststoffgranulat) produzieren ständig Mikro-Plastik, sind teurer im Aufbau und bei der Unterhaltung und werden in der heißen Jahreszeit von Sportlern gemieden, weil sie sich stark aufheizen.

 

Die Fraktion der Springer Grünen wird in der nächsten Sitzung des Schul-, Sport- und Kulturausschusses beantragen den Bau eines Winterrasenplatzes auf dem Aschenplatz am Schulzentrum Süd als ernsthafte Alternative zu prüfen und ggf. den aktuellen Ratsbeschluss zur Errichtung eines Kunstrasenplatzes entsprechend zu ändern.

Thomas Hüper-Maus