Von Norman Holzmann: Unsere Bedenken: Kunstrasen Sportanlage in Springe
Durch das Vorhaben ergeben sich viel Problematiken, die auf die Umwelt Einfluss nehmen werden. Hier wird beispielsweis eine Fläche bis zu 70 % versiegelt. Dies geschieht schon mit neunen Baugebieten ausreichend, und hier werden Ausgleichsflächen verlangt und angelegt. Dies muss hier auch mitberücksichtigt und geplant (auch Kosten) werden.
Ein Neubau eines Kunstrasen wird je nach Qualität der Anlage, nicht wie im Antrag beschrieben, 200.00- 250.000€ kosten, sondern nach Meinung vieler Experten zwischen 400.000 und 600.000€ in Anspruch nehmen. Es müssen allerdings auch noch die Entsorgungskosten für eine Erneuerung nach rund 12 Jahren berücksichtigt werden.
Die EU prüft momentan ein Verbot von Mikroplastik was als Granulatfüllung eingebracht werden kann und will dies zukünftig sogar verbieten. Der Austrag von dem Granulat muss ganz stark eingeschränkt oder sogar vermieden werden.
Als Alternativen zu dem Kunststoffgranulat werden Quarzsand und Kork angeführt. Quarzsand bringt eine erhöhte Verletzungsgefahr (z.B. schwere Hautabschürfungen) mit sich. Kork als knappe Ressource, hat folgende Nachteile: es muss mit Mehrkosten von 10.000 – 30.000€ gerechnet werden und zusätzlich verschleißt es schneller und erfordert einen erhöhten Reinigungs- und Pflegeaufwand.
Auch wenn man mit dem umweltfreundlichem Produkt die Füllung gestalten möchte, muss klar sein das auch mit Korkgranulat ein Kunstrasen ein Kunstrasen bleibt, denn der Belag enthält neben dem Granulat auch eine elastische Tragschicht, die in erheblichem Umfang Schadstoffe wie Zink, polyzyklische aromatische Kohlenstoffe, Weichmacher, Schwermetalle, krebserregende Isothiocyanate und auch Altreifengranulat enthalten.
Als Vergleich zum Naturrasen ist erstmal klar festzustellen das Kunststoff aus der knappen endlichen Ressource Öl gewonnen wird und nur teilweise nach seiner Lebenszeit recycelt werden kann.
Ein Naturrasen beeinflusst dagegen seine direkte Umwelt und das Kleinklima positiv, durch z.B.:
Naturrasen liefert sein Beitrag zur Sauerstoffversorgung > keine Sauerstoffversorgung
Rasen kühlt durch Verdunstungsleistung die Umgebung > Auf Kunstrasen wurden bereit Temperaturen von 50 ° C gemessen
Naturrasen absorbiert Luftschadstoffe wie Kohlendioxid und Schwefeldioxid. > Kunststoffrasen dagegen trägt nicht zur Sauberhaltung der Luft bei, im Gegenteil der Abrieb kommt als Schwebeteilchen in die Luft und kann im schlimmsten Falle krebserregend sein.
Naturrasenflächen verhindern Bodenerosion, den Eintrag von Schadstoffen in Gewässer und speichern Regenwasser. Außerdem nimmt das dichte Wurzelwerk der Rasengräser Nitrat in großen Mengen auf. > Kunststoffrasen dagegen leistet keinen Beitrag zum Bodenschutz.
Naturrasenflächen stellen effektive, natürliche Barrieren für Flächenbrände dar. > Kunststoffrasen dagegen ist zumeist brennbar.
Frage:
Warum planen die SPD und CDU einen umweltschädigenden Kunstrasen der von den Kosten deutlich teurer zu erwarten ist als im Antrag beschrieben und sogar von der EU als problematisch (Mikroplastik) gesehen wird?
Auch in Abwägung der positiven Aspekte mit der ganz jähriger Bespielbarkeit des Platzes geringeren Unterhaltungskosten ist der Umweltschaden nicht kompensierbar.
Norman Holzmann, Gestorf
Quellen:
https://echa.europa.eu/de/hot-topics/microplastics
https://regionalbraunschweig.de/bibs-kritisiert-bau-eines-neuen-kunstrasenplatzes-in-rueningen/