Bürgermeisterkandidatin Antje Retzlaff besucht Partnerstadt Waren

Bürgermeisterkandidatin Antje Retzlaff.

Am 23. Juni 2021 hat sich Bürgermeisterkandidatin Antje Retzlaff mit dem Warener Bürgermeister Norbert Möller sowie dem neuen Fraktionsvorsitzenden der Grünen Stefan Dahlmann getroffen, um über den aktuellen Stand der Städtepartnerschaft sowie Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Waren und Springe zu sprechen. 

Diese Gespräche waren in vielerlei Hinsicht sehr aufschlussreich. Denn trotz einiger Gemeinsamkeiten stach für Antje Retzlaff vor allem ein erheblicher Unterschied zwischen den beiden Städten hervor: Kita Plätze. Während hier in Springe eine seit Jahren hohe Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage herrscht, nannte Herr Möller ein Problem von dem Eltern in Springe nur träumen können: Das eine oder sogar gleich mehrere Kinder überhaupt keinen Platz bekommen, ist in Waren unvorstellbar. Es kommt aber vor, dass Eltern für einen Platz in ihrer Wunschkita auf die Warteliste müssen. Zu hoch sei der gesellschaftliche Druck und die Selbstverständlichkeit mit der Warener Mütter und Väter ihre Kinder in Kindertageseinrichtungen geben.

Die Erklärung hierfür liegt für Retzlaff auf der Hand. „So wie bei mir persönlich auch, ist ein Stück DDR Vergangenheit sowohl in der Mentalität der älteren als auch der jüngeren Generation erhalten geblieben: Die Selbstverständlichkeit, dass alle Eltern die Möglichkeit haben, einer Erwerbstätigkeit nachzugehen. Solange aufgrund mangelnder Kitaplätze, ein Elternteil auf Karriere verzichten und die Kinderbetreuung übernehmen muss, kann es keine echte Chancengleichheit und Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern geben. Aufgrund dessen, dass in den neuen Bundesländern entweder bereits eine gute Betreuungsinfrastruktur vorhanden war, oder aber bei Stadt- und Ortsvergrößerungen ganz automatisch und selbstverständlich mitgedacht wurde, ist das Fehlen von Betreuungsplätzen in einem Ausmaß wie es in Springe seit längerem vorherrscht, in einer Stadt wie Waren unvorstellbar. Mit mir als Bürgermeisterin werden in naher Zukunft auch in Springe alle Eltern, die wollen, einen Kitaplatz bekommen.“ 

Natürlich wurde auch über andere Themen wie Tourismus, Radverkehr, Wohnraummangel und die gemeinsame Städtepartnerschaft gesprochen. Letztere bezeichnete Bürgermeister Möller als „ausbaufähig“, will hierfür aber nicht allein die Stadt Springe verantwortlich machen, sondern verweist auf Corona, seinen eigenen Wahlkampf im letzten Jahr sowie dem aktuellen Wahlkampf in Springe. „Ich persönlich finde, dass die beiden Städte viel voneinander lernen können und werde, ob nun als Ratsfrau oder als Bürgermeisterin versuchen, den gemeinsamen Austausch nach der Kommunalwahl zu intensivieren“, so Retzlaff.