Grüne laden zum Austausch

Jasmin Bernhardt (Mitte) und Matthias Kranz (links) bei einer Aktion in Lüneburg. Foto: Letzte Generation

Der Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen in Springe sucht den Dialog mit der „Letzten Generation“. Interessierte sind herzlich eingeladen mitzudiskutieren – am 16. April 2023 um 15 Uhr, im DRK-Haus in Springe, An der Bleiche 4-6. Neben persönlichen Gesprächen mit den beiden Vertreter*innen Jasmin Bernhardt und Matthias Kranz – zwei Klimaaktivisten aus Hamburg – soll es bei dem Termin um einen Austausch zum Thema Klimaschutz gehen. 
 
Jasmin Bernhardt und Matthias Kranz werden nicht nur über die bundesweiten Aktionen der „Letzten Generation“ berichten, sondern auch darüber sprechen, was sie antreibt, was sie fordern, warum sie genau das fordern, warum sie sich bei ihren Aktionen auf der Straße festkleben, was sie dabei erleben, wie andere darauf reagieren und warum sie diesen nicht einfachen Weg des zivilen Widerstands wählen.  
 
„Wir haben Jasmin und Matthias eingeladen, weil wir den Dialog mit den Klimaaktivisten brauchen, um Klimaschutzpolitik voranzubringen“, sagt der Vorsitzende des Ortsverbands Rudolf Rantzau. „Viele ältere Mitglieder bei den Grünen kommen aus der Anti-Atomkraftbewegung der 70er- und 80er-Jahre. Ich selbst gehörte auch dazu. Die AKWs machten uns Angst und die Politik hat uns zunächst nicht ernst nehmen wollen. Wie Recht wir mit unseren Bedenken hatten, machten die Katastrophen in Tschernobyl 1986 und Fukushima 2011 deutlich. Muss es also erst eine Katastrophe geben, um das Anliegen von Klimaaktivisten ernst zu nehmen?“  
 
Bezüglich der aktuellen Reaktionen der Gesellschaft auf die „Letzte Generation“ seien durchaus Parallelen erkennbar. „Das Verdrängen der Menschen, das Wegducken der Politik und das Verschieben auf morgen, all das erinnert stark an die Auseinandersetzung vergangener Tage um die Atomkraft“, so Rantzau. „Die Folgen aber, durch die derzeitige Erderwärmung sind noch viel schlimmer, weil globaler und unberechenbarer. Sie stellen eine Bedrohung für den Weltfrieden dar. Und eine 2. oder 3. Chance nach dem Klimagau gibt es nicht.“  
 
Auch wenn manche Aktionen nicht nach dem Geschmack der Grünen ablaufen, die Proteste der Letzten Generation sind immer friedlich und gewaltfrei. Deshalb suchen die Grünen den Dialog. „Vielleicht können wir voneinander lernen,“ so Rantzau, „denn letztlich verfolge wir dasselbe Ziel – nämlich den Klimaschutz in der gebotenen Geschwindigkeit voranzubringen und bei Politik, Wirtschaft und Bürger*innen darauf zu drängen das Anliegen, nicht nur der Klimaaktivisten sondern der Wissenschaft, ernst zu nehmen.“