Tempo 50 auf der Hamelner Straße

Foto: Katja Pflüger

Für die Sitzung des Springer Ortsrats am Mittwoch, 23. April, hat unsere Fraktion beantragt, dass sich der Ortsrat für ein Tempolimit von 50 Kilometer pro Stunde (km/h) auf der Hamelner Straße einsetzt. Schon vor der Sitzung hat Karsten Kohlmeyer für das Springer Ordnungsamt Stellung zu diesem Antrag bezogen und geäußert, ein niedrigeres Tempo auf der Hamelner Straße sei nicht möglich, da es keine gerichtsfeste Begründung geben könne. Wir sind verärgert über diese Äußerung, da wir uns von Seiten der Stadtverwaltung mehr Mut und Engagement wünschen würden, wenn es darum geht, Veränderungen herbeizuführen, die im Interesse der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Springe sind.

Nach § 45 Abs. 9 StVO ist es zulässig, die Geschwindigkeit zu begrenzen, wenn sich aus der hohen Geschwindigkeit konkrete Gefahren ergeben. Wir möchten noch einmal deutlich machen, dass wir mehrere erhebliche Gefahrenstellen an der Hamelner Straße sehen. Zunächst liegen an der Straße zwei Bushaltestellen, die auch von Kindern auf dem Weg zur Schule genutzt werden, dazu müssen sie morgens auf dem Weg zur Schule die Hamelner Straße überqueren, was insbesondere in der dunklen Jahreszeit Gefahren birgt. Gerade auch da es an der Haltestelle „Hamelner Straße“ keinen befestigten Untergrund im Wartebereich gibt und die Kinder somit direkt an der Fahrbahnkante warten müssen, ergeben sich hier erheblich Risiken. „Wir sollten proaktiv handeln und die Risiken bekämpfen, bevor es hier ein Unglück gibt“, äußert sich Margarete Kemper, die für uns im Ortsrat sitzt und dort stellvertretende Ortsbürgermeisterin ist. „Eine niedrigere Geschwindigkeit ist für Kinder besser einzuschätzen und verkürzt den Anhalteweg eines Autos um 30 Meter“, ergänzt Georg Kroth, Co-Vorsitzender unseres Ortsverbandes.

Eine weitere Gefahr sehen wir auch Radfahrerinnen und Radfahrer, da es an der Hamelner Straße keinen benutzungspflichtigen Radweg gibt. Der vorhandene Gehweg ist nicht nur in einem sehr schlechten Zustand, sondern auch sehr schmal, sodass viele mit ihrem Fahrrad die Straße nutzen. Wer aus Altenhagen kommt, hat eh keine andere Wahl. „Die hohen Geschwindigkeiten überholender Autos sind zum Radfahren gefährlich und unangenehm“, meint Georg Kroth, der die Strecke selbst häufiger fährt. „Das wirkt abschreckend und senkt die Attraktivität des Radfahrens erheblich, nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene, die auf dem Rad nicht so sicher sind“, ergänzt Margarete Kemper.

Auch Autofahrerinnen und Autofahrer werden im Übrigen durch das niedrigere Tempolimit geschützt. Immer wieder ist es in den vergangenen Monaten zu schweren Unfällen an der Hamelner Straße gekommen, bei denen die Fahrzeuginsassen schwer oder sogar tödlich verletzt worden sind. Eine niedrigere Geschwindigkeit reduziert nicht nur das Unfallrisiko, sondern auch die Folgen im Falle eines Unfalls.

Für die Rechtfertigung eines Tempolimits auf der gesamten Strecke, auch zwischen den besonders gefährlichen Stellen an den Bushaltestellen und engen Kurven, kann auch das Argument der Einheitlichkeit der Geschwindigkeitsbegrenzung dienen. „Mit diesem Argument wurde kürzlich durchgängig Tempo 70 auf der B442 bei Bad Münder eingeführt, warum sollten in Springe andere Maßstäbe gelten?“, fragt sich Margarete Kemper.

Wir hoffen, dass unser Antrag die Mehrheit im Ortsrat findet – für eine sichere und nachhaltige Mobilität, insbesondere auch für Schulkinder. Die Stadtverwaltung bitten wir noch einmal ausdrücklich darum, alle Möglichkeiten auszuschöpfen und damit ihren Beitrag zu leisten.

Pressemeldung des Ortsverbandes Springe